Botschafter Dr. Christoph Cornaro, ist am 22. September 2022 in seinem Haus in Wien verstorben.

Wir trauern um unseren Ehrenpräsidenten!

Als an der Musikuniversität ausgebildeter Pianist spielte er oft im Schloss Benefizkonzerte, im Komitee war er jahrzehntelang engagiert, als Präsident des Komitees war er von 1998 bis 2013 tätig.

Christoph Cornaro organisierte die Schubertiaden und kümmerte sich gemeinsam mit der Marktgemeinde Atzenbrugg um die Erhaltung der Schubert-Gedenkstätte. Unter seiner Führung wurden wesentliche Weichen für die Schubert-Gedenkstätte gestellt. Als Ehrenpräsident besuchte er unsere Konzerte und stand uns mit seinen wertvollen Ratschlägen stets zur Seite. Noch kurz vor seinem Tod konnte ich ihm von den jüngsten Entwicklungen betreffend der Erneuerung des Museums berichten.

Christoph Cornaro gehörte den Familien zweier Mitglieder des Schubert-Kreises an, nämlich Moritz von Schwind und Joseph von Spaun.

Unser Ehrenpräsident war als Diplomat unter anderem auch als Botschafter in Ägypten, in Indien und abschließend, bis zu seinem Ruhestand Ende 1996, beim Heiligen Stuhl in Rom. Mit seiner Frau Gail hatte er sechs Kinder. Ihnen und der gesamten Familie gilt unser inniges Mitgefühl.

Botschafter Cornaro wird am 15. Oktober 2022 in Traunkirchen zur letzten Ruhe gebettet.


Felix Mayrhofer-Grünbühel

im Namen des Vorstandes

 

Christoph und Gail Cornaro

 

Museum Schloss Atzenbrugg: Hören Sie hier ein Interview mit Felix Mayrhofer-Grüenbühl (13 Minuten)

Gesendet wurde dieser Beitrag am Freitag, 20. November 2020 auf Ö1. Gestaltung: Daniela Dawn Fietzek.

Tipp / Extern:
Lieses Klassikwelt 55: das Schubert-Häuschen in Atzenbrugg / Ein Klassik-Blog von Kirsten Liese

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Franz Schuberts Aufenthalte in Oberösterreich, Salzburg und Umgebung

Es handelt sich um den zweiten Band der sechsbändigen Schuberttopographie von Oliver Woog

Die Publikation ist am 15. März 2022 erschienen. Der Kaufpreis beträgt 25 € zzgl. Porto.

Franz Schuberts Aufenthalte in Oberösterreich, Salzburg und Umgebung

 

»Diese göttlichen Berge und Seen« ist der zweite Band meiner Schubert-Topografie (sämtliche Schubert-Stätten in Österreich und der Slowakei), im Ganzen schon erstellt, die sukzessive in Einzelbänden erscheinen. Intentionen sind das Bemühen um Erhaltung und Würdigung von bestehenden Bauwerken, Orten – dem »Genius Loci« schlechthin – und ein möglichst genaues Aufschlüsseln und Trennen von belegtem Wissen, unbelegten Überlieferungen und Unwahrheiten. Ein ursprünglich geplanter Titel »Ich komme vom Gebirge her« [eine Textzeile aus Der Wanderer D489] hätte auf den ersten Blick missinterpretiert werden können. Bezugnehmend auf Schuberts große Reise von 1825, als er mit seinem Interpreten und Förderer Johann Michael Vogl von Oberösterreich über Salzburg in die Hohen Tauern kam, jedoch nicht unpassend. Der nachhaltige Eindruck, den das Gebirge bei Schubert hinterließ, ist hörbar verewigt in Werken wie Die Allmacht D852 oder der »Großen« Sinfonie in C-Dur D944. Das »Gebirge« steht als beispielhaftes Sinnbild für die nicht bedeutend genug einzuschätzende Einflussnahme und Inspiration, die Salzburg, das Salzburger Land und vor allem Oberösterreich auf den Komponisten ausübten. Die oberösterreichischen Freunde und Förderer sowie die mit ihnen verbundenen Einladungen, Auftritte und Feiern waren mitentscheidend für den Verlauf von Karriere und Schaffen Franz Schuberts.

Was bietet der zweite Band der Schubert-Topografie an »Neuigkeiten«: Einige Schubert-Stätten wurden neu entdeckt oder als vermeintlich verschwunden neu identifiziert. Neu und wichtig sind viele Forschungsergebnisse, Zusammenhänge und Personen betreffend, beispielsweise in biografischer Hinsicht, die im Text fast nie als »Neuigkeit« deklariert werden, sondern schlicht einfließen. Ähnlich verhält es sich mit Korrekturen von aufgespürten Fehlern im bisherigen Wissensstand. Die Verbesserung erfolgt meist stillschweigend, nachvollziehbar über die Quellenangaben.

Das vorliegende Buch kann einerseits als Schubert-Reiseführer und andererseits als Nachschlagewerk verwendet werden, da sämtliche Aspekte und Beziehungen des Komponisten zu Oberösterreich und Salzburg untersucht wurden. In den Städten Linz, Steyr, Gmunden und Salzburg können Schubert-Wege beschritten werden, die in ihrem Umfang bisher nicht bekannt waren. Beispielhaft seien hier die (ca.) zwanzig erhaltenen Häuser in Linz genannt, die mit Schubert in Verbindung gebracht werden können. Ungefähr die Hälfte davon sind Gebäude, in denen Schubert sehr wahrscheinlich bis sicher verkehrt hat.

Der Weg aus dem Zwiespalt zwischen Gerücht und Fakt, den der Schubert-Forscher Otto Erich Deutsch Anfang des 20. Jahrhunderts durch seine Methode der Dokumentar-Biografie fand, war bahnbrechend. Basierend auf Deutsch veröffentlichte Rudolf Klein in der zweiten Hälfte des 20. Jh. seine »Schubert-Stätten«. Zum Schubert-Jubiläumsjahr 1997 wartete eine neue Generation von Forschern mit sehr bemerkenswerten Ergebnissen auf. Stellvertretend auch für viele andere seien hier genannt Walburga Litschauer, Rita Steblin, Michael Lorenz und Gerrit Waidelich. Ihnen allen bin ich zum Dank verpflichtet, denn ohne ihre Vorarbeit und Hilfe wäre ich nicht zu meinen Ergebnissen gekommen.

Oliver Woog, im November 2021

 

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